Die Analyse meines Stresses

Als Jung-Bloggerin nehme ich mal an meiner erste Blog-Parade teil … und zwar die von Herrn Mess zum Thema „Nur kein Stress“ .

Ich berichte, wie die Situation bei mir ist und was ich versuche, um den Stress zu reduzieren.

Das Setting

So ist die Situation bei mir:

  • Halbe Stelle in Rheinland-Pfalz, das sind also 12 Unterrichtsstunden. Da die 13er schon weg sind, im Moment nur 9 Std.
  • Bei Mathe und Chemie habe ich mittlere Zusatzbelastung. Chemie kann aufwendig werden, aber ich mache wengier Experimente als ich gerne möchte, komme aus verschiedenen Gründen nicht zur Vorbereitung.
  • Mutter mit bald 11-Jährigem Sohnemann, der trotz seines Handicaps eher anstrengender wegen seinem frühpubertären Verhalten ist.
  • Haushalt im übliche Maße
  • Mittelgroßer Garten, den wir versucht haben, pflegeleicht anzulegen.
  • Es gibt noch „Bauarbeiten“ im Garten, hoffentlich nächstes Jahr fertig. Gestern 30 Pflanzen gesetzt, heute Pfosten für Anti-Unkraut-Zaun mit Aufwand reingehämmert.

Ich würde es als machbare Belastung einschätzen. Allerdings ist Haushalt, Kind und Schule nicht immer im gleichen Maße notwendig und so kann es mal recht ruhig sein aber mal kommt auch vieles zusammen.

Wie ich damit umgehe

Lassen wir die Unwägbarkeiten mal beiseite, so mache ich folgendes, um einigermaßen über die Runde zu kommen.

  • ToDo-Liste mit Wochentagen und Unterrichts-Stunden, auf denen ich inzwischen auf meinem 12,2 “ Galaxy Note (per PDF in Lecture Notes) alles Wichtige aufschreibe, eventuell Zusatzseite, wenn mehr zusammen kommt:
    • Was ich wann im Unterricht in der Woche machen will.
    • Welche Sachen ich noch erledigen muss dafür, wie Kopien, Folien, Arbeitsblätter, usw.
    • Sachen, die ich in der Schule noch erledigen muss (Noten eintragen, jemanden fragen, …)
  • Früh ins Bett gehen, das sollte möglichst regelmäßig um die 10 Uhr sein. Und ich schlafe mit Ohrstöpsel, da ich sonst von meinem Mann gestört werden würde.
    • Dazu gehört, abends nichts zu machen, was mich aufregt (Korrekturen oder knifflige Probleme/Gedanken).
    • Lieber ziehe ich mir noch eine „Wer wird Millionär“-Aufnahme oder ähnliches rein, um rumzukommen.
  • Für den Fall, dass ich Mittags mal müde bin (und mein Sohn mich nicht stört) nutze ich gerne mal den Healing Beats Sound Sampler , der mich (wenn ich nicht zu aufgedreht bin) für 30 bis 50 min als ausspannen lässt (im Bett + Kopfhörer).
  • Hin und wieder brauche ich Ohrstöpsel, wenn es bei mir zu Hause zu unruhig ist und zum Beispiel mein Sohn im Dauerquasselmodus ist.
  • Ein netter Partner, der vielleicht trotz Vollzeitarbeit mal kurz meine Arbeit übernimmt, wie Kochen/Spülmaschine oder ähnliches, wenn ich was wichtiges zu tun habe.
  • Wenn ich mal weniger in der Schule zu tun habe, die Zeit investieren, z.B.
    • Sachen, die viel Zeit kosten einfach mal erneuern/verbessern, um sie später parat zu haben.
    • Software besser kennenlernen und herumspielen (z.B. mein Lieblingszeichenwerkzeug Inkscape) um dann, wenn ich was brauche, es schnell und geübt hinbekomme.
    • Unterrichteinheiten neu und besser ausarbeiten, wie ich es zum Beispiel dann im Wiki-Chemie-digital mache. Alles gleich online, mit Bildern, interaktiven Quizzen, usw.
  • Das Folgende hilft enorm, allerdings kann ich es nicht beeinflussen. Seit einer offiziellen Evaluation ist man von Seiten der Schule auf den Wunsch der Lehrer eingegangen und hat viele Informationen im Internet zur Verfügung gestellt. Das hilft dabei, Sachen zu Hause eher in Ruhe zu erledigen anstatt in den sowieso schon hektischen Pausen. Zum Beispiel:
    • Computerraum oder Laptopwagen reservieren
    • Einblicke in die Stundenpläne der Klassen und Kollegen:
      • Haben wir gemeinsame Freistunden.
      • Welchem Lehrer kann ich wann das Arbeitsblatt für die Klasse mitgeben, dass ich vergessen habe.
      • Mit wem könnte ich mal ’ne Stunde tauschen (zum Beispiel um im anderen Chemie-Raum Experimentieren zu können)
    • Vertretungsplan
    • Ausfüllen von Formularen, die ich mir ausdrucken kann

Was noch nicht klappt

… und deshalb Stress verursacht:

  1. Mich zwingen, manche Korrekturen zügiger anzufangen … das hängt dann vor allem auch davon ab, was zu Hause alles los ist. Die Arbeit muss an einem bestimmten Tag vorhanden sind, die Korrektur kann man verschieben.
  2. In manchen Dingen etwas ordentlicher zu sein … was genau verrate ich jetzt nicht  😉
  3. Kurz vor Schluss ’ne Pause machen und dann bleibt es länger liegen, als es dauern würde, es gleich fertig zu machen.
  4. Zu viel prokrastinieren.
  5. So richtig abschalten zu können, wenn mich ein Theme besonders beschäftigt.

Analyse

Da dieses Schuljahr relativ ruhig, ohne größere Störungen und Ärger abläuft, ist es gerade aktuell bei den 9 Stunden recht ruhig. Allerdings machen wir derzeit halt viel im Geraten und so bleibt im Haushalt vieles liegen, was mich auch stört.

Ich habe sicherlich schon einiges optimiert, ob ich jemals meine Fehler abstellen kann … mal sehen, wie es nächstes Schuljahr wird.

1 Kommentar

  1. Ist eine sehr schöne Introspektive! Sag Bescheid, wenn ich sie postum in die Blogparade integrieren soll.
    Ich war vor ein paar Wochen auf einem Seminar zum Thema Zeitmanagement. Ich persönlich fand es sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich verschiedene Belastungen auf die Leute wirken. Was andere völlig aus dem Konzept bringt, ist mir völlig wurst gewesen. Was ich allerdings gemerkt habe: Bürokratie stresst mich sehr. Und vieles Kleinschrittige, was zwischen Tür und Angel erledigt werden muss. Deswegen hab ich mir seit dem Seminar angewöhnt, jeden Pups, der nichts mit dem Unterricht selber zu tun hat (Respizienzen, Hinweise, Verweise, Einsammeln von Schulaufgaben, Ordnen, Telefonanrufe etc), sofort im Lernplaner zu vermerken. Damit schaufel ich meinem Kopf etwas Luft zum Atmen frei. Funktioniert für mich wunderbar!

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